Wolkenvogel
Im letzten Winter war ich auf Helgoland unterwegs.
Am frühen Abend war - nur für einen Moment - dieser Wolkenvogel am Himmel zu sehen. Stell dir vor, wir sind heute, am 03. Februar 2019, am frühen Abend auf Helgoland und blicken in den Westhimmel zur untergehenden Sonne.
Es ist ungefähr drei oder vier Grad kalt, leichter Wind weht aus Süd-Südwest. Die Wege hier an der Steilküste sind verlassen. Keine Touristen, die Einheimischen sind größtenteils zuhause, die Vögel sind so früh im Jahr noch nicht hier. Vor ein paar Stunden hat es noch stark geregnet, davon aber ist jetzt nichts mehr zu spüren - bis auf die kalte, klare Winterluft.
Mit etwas Glück haben wir eine sternenklare Nacht vor uns.
…3 Stunden später…
Nach ein paar Stunden Aufwärmen machen wir uns, mit dem Stativ auf dem Rücken, auf in die Winternacht. Inzwischen ist es noch etwas kälter und windiger geworden. Eigentlich keine gute Umgebung, um stundenlang draußen auf einem Fleck zu stehen, aber…
…es ist wolkenfrei! Der Himmel ist nahezu sternenklar! Was für ein Glück! Vielleicht können wir Sternenfotos machen…
Leider haben wir nicht bedacht, dass der Leuchtturm auf Deutschlands einziger Hochseeinsel, immens hell ist. Viel zu hell, als dass es möglich wäre, ein Foto vom nächtlichen Sternenhimmel zu machen. Die Idee war ja, dass es auf Helgoland kaum Lichtverschmutzung gibt und einzigartige Sternenaufnahmen möglich sind. Hm… - und jetzt?
Die Optik des Leuchtturms besteht übrigens aus je drei geschliffenen Sammellinsen in zwei Ebenen. Sie sind im Winkel von 120° in einem elektrisch betriebenen Drehgestell angeordnet und haben eine Brennweite von 250 mm. Als Leuchtmittel kommt eine Xenon-Hochdruck-Lampe mit einer Leistung von 2.000 Watt zum Einsatz. Diese erzeugt ein Licht von 35 Millionen Candela, das entspricht ungefähr 109.956 Lumen. Wow! Die amtliche Nenntragweite beträgt übrigens 52 km. Aus ~ 100 Meter Entfernung zur Lichtquelle ist das wirklich hell.